Die Berichte sind ein fester Bestandteil unserer Homepage, sozusagen eine kleine Chronik unseres Vereinslebens. Soweit Bildmaterial vorhanden ist, gibt es auch eine Diashow dazu.


Das große Fotschifest am Platzl
Samstag, 1. Mai 2010
Von Verena Voglsinger

Seit dem gelungenen ersten Versuch im vergangenen Jahr, war der 1. Mai in unserem Veranstaltungskalender ein Fixtermin. Bereits beim gut besuchten Punschabend im Dezember wurde kräftig die Werbetrommel gerührt. Newsletter und persönliche Mails mit Einladungen gingen im März und April hinaus und riefen zum Treffen. Unser Ziel war, auch heuer wieder die „Junge Platzlgeneration“, die sich im Laufe der letzten zwanzig Jahre sozusagen verlaufen hatte und in alle Himmelsrichtungen verstreut worden war, wieder auf unser idyllisches Plätzchen – auf das Platzl – zurückzuholen und wieder heimisch zu machen.

Der Titel „Fotschi-Fest“ erinnert an zahlreiche „Wasser und Land Fangerl-Partien“ (= Fotschipartien), die zu einer Zeit, als am Platzl an sonnigen Wochenenden ab 10 Uhr Vormittag kaum ein Plätzchen mehr für ein Liegebett zu ergattern war, stattfanden. Und wenn dann mindestens 10 Kinder sich auf der Wiese, im Haus und im Wasser tummelten, schien uns Kids das ganz „normal“ und war von einem Badetag einfach nicht wegzudenken. Was bei den Erwachsenen nicht immer auf volles Verständnis stieß.

Für uns Kinder aber waren diese Tage der Höhepunkt des ganzen Jahres. Wenn um die Wassertemperatur gefeilscht wurde, wenn blaue Lippen verheimlicht wurden, man sich den Kopf beim Durchtauchen des Flosses anschlug und der letzte noch schnell einmal am Abend ins Wasser sprang. Alles egal, Hauptsache das Spiel war im Laufen.

Aber es kam, wie es kommen musste: Die Kinder wurden erwachsen, suchten ihren Freundeskreis und ihre Lebensmitte außerhalb von Kaisermühlen und zogen weg. Übrig blieb ein wunderschöner, ruhiger Badeplatz, ein idyllisches Platzl, das zwar noch von der älteren Generation sehr geschätzt wird, nun aber eigentlich bereit wäre, an die junge Generation zur Nutzung und Führung übergeben zu werden.

Wo aber sind diese Jungen geblieben? Frei nach Asterix, blieben nur ein paar in diesem „Dörflein“ Kaisermühlen zurück und leisteten dem Auszug Widerstand, schätzen nach wie vor die Einmaligkeit und die Lage dieses Naturfreundestrandes und versuchen, die anderen „Ausgeflogenen“ zurück zu holen. Die „Jungen Platzlgeneration“ sollte, so der Gedanke, wieder die Freude am Platzl zu wecken und was könnte sich dafür besser eignen als das Fotschifest mit Grillerei, Leckereien, Getränken und netten Gesprächen?

Und wie war es dann heuer? Die Elterngeneration folgte dem Ruf ziemlich vollständig, kam und feierte. Einige neue, altbekannte Gesichter tauchten zu aller Freude doch auch wieder auf, um mitzufeiern und es war, als wäre seit dem letzten Wiedersehen keine wesentliche Zeit vergangen. Aber viele von denen, für die das Fest eigentlich geplant war, blieben leider fern…!?

So – jetzt aber genug der Jammerei, kommen wir, wie man so schön sagt, zur Sache, zum Fotschifest. Es war, trotz allem, wieder ein gelungenes Fest, wie wir es am Platzl gewohnt sind – mit jungen und alten Freunden, mit Familie oder Partner, teilweise mit Familienzuwachs (herzlichen Glückwunsch!).

Die Alte Donau wurde nach alter Fotschi-Tradition diesmal sogar von vier tapferen „Ins -Wasser-Springern“ eingeweiht. Und der obligatorische, unabsichtliche Sturz vom Wiesenrand ins kalte Nass eines zu neugierigen Kindes durfte natürlich auch nicht fehlen – das gehört von jeher anscheinend dazu (genauso wie die geschockte Mutti und das Abrubbeln mit dem Handtuch).

Gemütlich, gut organisiert und geplant von jenen, die die Hoffnung nicht aufgeben, dass das Platzl wieder ein Treffpunkt für die „verloren-
gegangene“ Generation wird – ein Kampf gegen Windmühlen?