Die Berichte sind ein fester Bestandteil unserer Homepage, sozusagen eine kleine Chronik unseres Vereinslebens. Soweit Bildmaterial vorhanden ist, gibt es auch eine Diashow dazu.


Skiurlaub Pera di Fassa/Südtirol
27. Februar - 6. März 2011
Von Toni Holzer

Wieder einmal eine Traumwoche in Pera di Fassa. Sonnenschein, Pulverschnee und gute Laune waren angesagt. Kurz nach sechs Uhr, am Sonntag den 27. Februar, kletterte der Großteil der Gruppe am Platzl in den Bus. Hier trafen wir auf jene, die bereits beim Donauzentrum ihr Gepäck verladen und zugestiegen waren. Dritte Anlaufstation war Hütteldorf wo die Westwiener das Ensemble vervollständigten.

Bei der Anreise hatte es noch gar nicht nach einem sonnigen Skiurlaub ausgesehen. Kalte, trübe Wetterstimmung begleitete uns auf der Reise nach Italien und gipfelte in leichtem Niederschlag im Inntal. Doch die 56 unternehmungslustigen Kaisermühlner Skifreunde konnte das nicht erschüttern. Nach einer kurzen Rast in Linz, der Mittagspause im Rumerhof, nebst Innsbruck und einer ersten Cappuccino-Pause in Italien, gelangten wir entspannt in Pera di Fassa bei unseren Gastgebern im Hotel Albergo Mary ein. Rasch waren die Zimmer bezogen, die Ski verstaut und gemütliche Bekleidung für das erste Abendessen angelegt.

Dieses Mal wurde Willi Hampl von drei Lehrwarten unterstützt: Hans Wolf, Walter Zelenka und meine Wenigkeit. Gemeinsam wurde bei Grappa und Wein eine erste grobe Gruppeneinteilung getroffen, um diese dann Tags darauf auch gleich wieder umzukrempeln.

1. Tag: Naja! Der Himmel war wolkig, das Thermometer zeigte im Tal nicht mehr als minus vier Grad. Nachdem Willi & Co. bereits am Vorabend die Liftkarten organisiert hatten, konnten wir direkt mit unserem Programm am Bufaure beginnen. Die ersten Schwünge zeigten, dass wir in den kommenden Tagen mit den allerbesten Schneebedingungen rechnen konnten.

Derart angetan entschloss sich Elke einfach mal ein paar „private“ Unterrichtsstunden mit Hans Wolf zu genehmigen, was für die verbleibenden drei Gruppen Änderung brachte. So nahm Willi ein paar Skifahrer in sein Team, auch Walter vergrößerte die Gruppe und ich kümmerte mich um den Rest. Nach knapp 30 Pistenkilometern war der erste Tag auch schon vorbei und das mäßige Wetter schon lange vergessen.

2. Tag:
Wir wussten, wir waren für Höheres bestimmt, denn dieser Tag begann wolkenlos und so verlegten wir den Start auf den Lupo Bianco. Hier trennten sich die Wege. Zogen die einen in Richtung St. Ulrich, so starteten die anderen via Arabba und Bärenhütte (die eigentlich Kaiserhütte heißt), Richtung Corvara. Zurück ging es über die Boé und das Belvedere bis wir schließlich in unserem Höhen-Basislager „Rifugio Ciampolin“ auf ein Gläschen Wein und ein oder zwei Bombardinos einkehrten.

3. Tag: Überraschend, dass auch heute wieder die Sonne lachte und – was dem Ganzen noch das Sahnehäubchen verabreichte – kaum Leute am Lupo Bianco waren. Richtungswechsel! Welche gestern noch gen Westen schaukelten, fuhren heute Richtung Osten. Meine Gruppe bevorzugte die Reise übers Setèur zur Saslong nach St. Christina, setzte mit der „U-Bahn“ zur Seceda über und genoss 10,5 km pures Vergnügen bei der Abfahrt nach St. Christina.

Nach einer zünftigen Stärkung in der „Baita Cuca“ (Hexenhütte) ging es zurück über die Rodella. Für einen Teil der Gruppe war der Tag so anstrengend, dass sie anschließend im Höhen-Basislager ihre Kräfte wieder auffrischen mussten, während die anderen die Talabfahrt bewältigten.

4. Tag: Und weil es so schön war gleich noch einmal, heute bei etwas weniger Sonnenschein. Wie Tags zuvor eilte meine Gruppe Richtung Ciampinoi. Saslong und danach über die RTL-Strecke nach Wolkenstein – Genuss pur! Wir waren 17 und wenn ich mich nicht verzählt habe, dann waren eventuell noch einmal so viele Fremde gemeinsam mit uns am Weg. Und wenn man glaubt es geht nicht mehr, dann… geht man einfach in Wolkenstein zum dinieren ins Hotel Freina, welches mit der „Goldenen Gabel“ ausgezeichnet wurde.

Für den Nachmittag stand die „Danter-ceppies“ am Grödner Joch auf dem Programm. Ganz nebenbei zeigte ich meiner Gruppe wie man sich extrem elegant (!) von beiden Skiern befreit und vermittelte die Grundkenntnisse im 100m Bergauflauf. Natürlich mussten diese Ereignisse bei einem Gläschen Rotwein in der Rifugio Ciampolin verarbeitet werden.

5. Tag: Der Tag war wie geschaffen für die Marmolada. Und so versuchten sich auch einige an dieser Herausforderung. Nicht so meine Gruppe. Nachdem wir am Vortag von Willis Gruppe erfahren hatten, dass die Gran Risa wohl kaum dem entspricht, was man unter einer Genussabfahrt versteht, beschlossen wir uns dennoch nach Alta Badia zu begeben.

Völlig unerwartet fanden wir die Weltcupstrecke im perfekten und fast menschenleeren Zustand vor. Gottlob, dass wir uns darauf einigten, nur maximal zwei Abfahrten zu machen, denn sonst wäre der eine oder die andere noch heute dort zu finden. Mit Wehmut pendelten wir via Arabba und Vescovo zurück zum Stützpunkt Rifugio Ciampolin. Schließlich musste der Bombardino-Vorrat aufgebraucht werden.

6. Tag: Alles hat ein Ende! Und unser Ausflug endete wie gewohnt mit einer Spritztour nach Latemar. Vom Skisprungort Predazzo starteten wir die Rundreise bis Obereggen, über eine Vielzahl an herrlichen Familienabfahrten und kurzen Steilhängen.

Der letzte Tag fand unter dem Motto „Euch machen wir das Abschied nehmen verdammt schwer!“ statt, denn wolkenloser Himmel, beste Pistenverhältnisse und lachende Gesichter soweit das Auge reicht, sind wohl kaum Argumente für eine möglichst rasche Heimreise. Für mich bedeutete der letzte Einkehrschwung, nicht nur von einer wunderschönen Skigegend, sondern auch von einer phantastischen Skigruppe Abschied zu nehmen. Ich hätte ja Loblieder singen können, hätten da nicht diese kleinen Staubkörner mir die Tränen in die Augen getrieben.

Abreise: Nachdem das letzte gemeinsame Frühstück hinter uns lag, der Bus in bewährter Manier beladen und die letzten Abschiedsgrüße die Runde gemacht hatten, ging es nach Hause. Toni Metz, unser Super-Chauffeur, kutschierte uns Richtung Wien. Mittags ein angenehmer Aufenthalt im tirolerischen Angath und zwei Kaffeepausen später erreichten wir gegen acht Uhr Wien.

Und weil es so schön war, wird es auch nächstes Jahr wieder ein Stelldichein im UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten geben. Wir hoffen, dass all jene die heuer dabei waren wieder mit uns kommen und jene, die nun beim Lesen auf den Geschmack gekommen sind, sich den nächsten Termin schon heute rot im Kalender vormerken.

Bis dann und Ski heil!