Die Berichte sind ein fester Bestandteil unserer Homepage, sozusagen eine kleine Chronik unseres Vereinslebens. Soweit Bildmaterial vorhanden ist, gibt es auch eine Diashow dazu.


Busreise mit dem SC Cobra nach Krakau
12. - 15. Mai 2011
Von Monika Rieder und Helga Voglsinger

Wieder einmal gingen wir mit unserem Schwesterklub, dem SC Cobra, auf Reisen. Diesmal sollte Krakau, an der oberen Weichsel gelegen, Sitz der zweitältesten Universität Mitteleuropas, das Ziel sein. Am Donnerstag, den 12. Mai, ging es schon um 6 Uhr früh mit dem Autobus vom Platzl weg in Richtung Polen.

Bei einer kurzen Rast bereitete uns unser Chauffeur – ein absoluter Könner seines Faches – ein Frühstück mit Kaffee und Kuchen und später gab es auch heisse Würstel – einfach super! So fuhren wir gestärkt weiter zu unserem ersten Besichtigungshalt nach Wadowice, dem Geburtsort vom Papst Karol Wojtyla, wo wir auch „seine“ Kirche besichtigen konnten. Danach ging es weiter bis Krakau in unser Hotel, das RT Monopol.

Krakau ist die alte Hauptstadt Polens und ist noch heute das kulturhistorische Zentrum und wohl die schönste Stadt dieses Landes. Da im 2. Weltkrieg keine Zerstörungen stattfanden, ist die Altstadt sehr gut erhalten und wurde 1978 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Wir kamen am späten Nachmittag in Krakau an und da unser Hotel nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt lag, machten wir bei herrlichem Wetter gleich einen Stadtbummel. Krakau hat das typische Flair einer Studentenstadt. Es gibt dreizehn staatliche Universitäten, Akademien und Fachhochschulen. Die berühmteste und beste Hochschule Krakaus ist die Jagiellonen-Universität.

Am Krakauer Marktplatz waren viele Menschen unterwegs, darunter auffallend viel Jugend, die sich in den die Tuchhallen umgebenen Straßencafés entspannte. Krakauer Pferdekutschen fuhren vorbei, Straßenmusiker spielten auf und ein schöner Blumenmarkt belebte den Platz, der auch später, am Abend, mit seinen beleuchteten Tuchhallen sehr romantisch war.

Am nächsten Tag, dem Freitag, sollten wir die Schönheiten der Stadt noch näher erkunden. Um 9 Uhr ging es mit einer Führerin zur Besichtigung von Krakaus schönsten Sehenswürdigkeiten rund um die Altstadt. Unser erstes Ziel war der Wawelhügel. Hier befinden sich der Krakauer Dom und das Schloss, die ehemalige Residenz der polnischen Könige. In der Kathedrale sind fast alle polnischen Könige und viele polnische Nationalhelden beigesetzt. An dieser Kirche war übrigens Karol Wojtyla (Johannes Paul II.) Erzbischof, bzw. Kardinal.

Von da weiter ging es über den Königsweg zum Marktplatz (Rynek), der einer der größten Mitteleuropas ist. In dessen Zentrum stehen das Rathaus mit dem alten Rathausturm, die Tuchhallen sowie das Adam-Mikiewics-Denkmal und gleich drei Kirchen. Die Marienkirche mit dem berühmten Hochaltar von Veit Stoß, die St. Barbara-Kirche und die St. Adalbert-Kirche.

Am Nachmittag fuhren wir in die 15 km von Krakau entfernte Stadt Wieliczka zur Besichtigung der Salzmine, welche Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet und eben-falls 1978 Weltkulturerbe der UNESCO wurde. Jahrhunderte hindurch war diese Salzgrube die Reichtumsquelle und materielle Kulturgrundlage Polens. Der 700-jährige Salzabbau hat mit der Zeit unzählige Abbau-Hohlräume geschaffen. Die unter der Stadt versteckten neun Ebenen gehen bis in eine Tiefe von 327 Meter!

Über unzählige Stufen gelangt man in die Tiefe und besichtigt dabei herrliche unterirdische Seen, authentische Bergbauanlagen, Spuren der Bergbauarbeit, eine Unmenge von Skulpturen und Flachreliefs sowie wunderschöne Kapellen, wie die berühmte Kinga-Kapelle, welche von Glauben und Leidenschaft der Wielczka-Bergleute zeugen. Wir waren alle sehr beeindruckt! Anschließend ging es wieder zurück zum Abendessen ins Hotel. Viele von uns wollten sich nun nur mehr ausruhen nach diesem doch sehr anstrengenden Tag, aber einige Teilnehmer machten doch noch einen Abendbummel in die Altstadt.

Samstag, nach dem Frühstück, ging die Fahrt dann nach Tschenstochau zum Klosterkomplex Jasna Gora (Leuchtender Berg). Tschenstochau ist ein bedeutender Wahlfahrtsort. Bereits seit dem 14. Jahrhundert kommen Pilger hier her – jährlich sind es heute bis zu 5 Millionen Menschen! Auch an diesem Tag waren mit uns zigtausende Besucher (zu 99% Polen – unglaublich diese Menschenmassen!) gekommen, um die schwarze Madonna zu besichtigen.

Die schwarze Madonna ist eine Ikone aus dem 14. Jahrhundert und zeigt die Muttergottes mit dem Jesuskind, dem zahlreiche Wundertaten zugeschrieben werden. In der Marienkapelle werden rund um die Uhr Messen abgehalten und man wird während der Messe an den Gläubigen vorbei zum Altar durchgeschleust (!) – es geht leider sehr kommerziell zu.

Die Hingabe und Verzückung der polnischen Gläubigen ist für uns nur schwer zu verstehen. Na gut – jeder soll nach seinem Geschmack selig werden, für uns jedenfalls ging es, nach einer Getränkepause in der Pilger-Raststätte (kein Bier!), mit dem Bus wieder zurück nach Krakau.

Auch diesmal, nach dem Abendessen, war noch lange nicht Schluss. Einige ließen den Abend noch im jüdischen Viertel Kazimierz bei einem Glas Wein ausklingen und andere wieder, genossen das Flair der malerischen Altstadt.

Am Sonntag nahmen wir Abschied von Krakau und da es regnete, fiel uns dies nicht sehr schwer. Bei der Rückreise fuhren wir nach Zakopane, wo ein Führer auf uns wartete. Aber bei starkem Regen und Kälte fiel diese Führung buchstäblich ins „Wasser“. Die Meisten suchten ein Kaffeehaus auf oder gingen zurück zum Bus. Die berühmten Sprungschanzen besichtigten wir vom Bus aus.

Die Weiterreise ging dann, mit einigen Hindernissen, über die Slowakei. Es wurde Mittag und unsere Mägen begannen laut zu knurren. Zuerst fanden wir kein Gasthaus, da war guter Rat teuer und gefragt. So kauften wir eben in einem Lidl-Supermarkt (gibt es auch in der Slowakei!) Würstel für ein verspätetes Mittagessen auf einem Parkplatz – Mahlzeit! Das zweite Malheur betraf unseren Buschauffeur, er hatte keine Autobahnvignette. Ja – die gibt es auch in der Slowakei. Nach langer Suche bei Shops, Supermärkten und diversen Tankstellen wurden wir fündig: Mit Hilfe von Jana bekam er endlich bei einer Tankstelle seine Vignette zum Ausreisen. So waren wir dann bald wieder in Wien und heil am Platzl angekommen.

Es war eine wirklich gut organisierte Kurzreise – unser Dank an Franziska und Karl Schwarz. Wir haben viel interessantes und beeindruckendes gesehen, daher lautete der allgemeine Tenor:
„Krakau ist wirklich eine Reise wert!“